Classic-Plattform führt Online-Sofortkauf ein


Bericht über BIDaCLASSICS im Fachmagazin Autohaus

Classic-Plattform führt Online-Sofortkauf ein

07.08.2020 | Autor: Martin Achter

Der Oldtimer-Marktplatz Bidaclassics will Käufern und Verkäufern den Weg zum Abschluss oder zum Wunschfahrzeug – je nach Perspektive – verkürzen: Dazu führt die Plattform jetzt eine Sofortkauf-Funktion ein. Sie will Händlern aber auch eine andere lästige Aufgabe abnehmen.

Geklickt und verkauft anstatt angefragt und noch immer auf dem Hof: So einfach kann das Geschäft mit einem Old- oder Youngtimern theoretisch sein. Die Plattform Bidaclassiscs führt jetzt verschiedene neue Funktionen ein, die den Onlinehandel im Classic-Segment erleichtern sollen, und überarbeitet ihren Auftritt grundlegend.

So können Verkäufer auf der Bidaclassics künftig gegen Gebühr auch eine Sofortkauf-Option für Käufer in Inserate einfügen, wie Geschäftsführer Torsten Sentis im Gespräch erläuterte: „E-Commerce im Fahrzeughandel ist ein Standard, der sich in den kommenden Jahren auch in Deutschland durchsetzen wird. Kaufentscheidungen werden mehr und mehr am Computer oder Smartphone getroffen – und weniger beim Händler vor Ort.“

Die Coronakrise habe diese Entwicklung beschleunigt, so Sentis. Auch Händler hätten vor diesem Hintergrund gegenüber der Plattform Interesse an entsprechenden Funktionen bekundet.

Gegenangebote managen

Verkäufer zahlen für die Sofortkauf-Möglichkeit auf Bidaclassics 249 Euro bei einer erfolgreichen Transaktion. Bei Käufern werden für den Zukauf über die Funktion 99 Euro fällig. Die Inserate an sich sind bis zum Abschluss eines Geschäfts kostenlos.

Bidaclassics ermöglicht Verkäufern bei Fahrzeuginseraten mit Sofortkauf-Optionen zum Festpreis jetzt zudem, Gegenangebote von Kaufinteressenten zu managen. Kaufinteressenten können gegenüber den Verkäufern damit verbindliche Gegenangebote abgeben. Wenn Verkäufer diese Gegenangebote akzeptieren, gilt der Verkauf als besiegelt. 

Händler können zuvor auch schon einstellen, welche Gegenangebote für sie – hinsichtlich des Abschlags zum gewünschten Preis – überhaupt in Betracht kommen. Nur solche Gegenangebote erhält der Händler dann.

Der Preis fällt und fällt

Als neues Auktionsformat führt Bidaclassics derzeit auch die Rückwärtsauktion ein. Das bedeutet: Der Verkäufer definiert für den jeweiligen Old- oder Youngtimer einen Preis, und dieser reduziert sich im Zeitverlauf mehr und mehr. Kaufinteressenten können dann zuschlagen, wenn ein Preisniveau erreicht ist, das sich mit ihren Vorstellungen deckt.

Bidaclassis ging 2018 an den Start. Die Plattform sieht sich als Alternative zu großen Onlinebörsen wie Mobile.de und Autoscout 24. Händler können auf dem Marktplatz ihre Old- und Youngtimer kostenlos inserieren. Für Auktionen fallen Gebühren abhängig vom Transaktionspreise an. Fahrzeugangebote können dort um Dokumente angereichert werden – etwa Schaden- oder Wertgutachten sowie Servicescheckhefte.

Bericht über BIDaCLASSICS im Fachmagazin Autohaus

Von Felix Altmann/AUTOHAUS

Seit 2018 bietet das Startup Motorido Inserats- und Auktionsplattformen für Motorräder, Nutzfahrzeuge und Oldtimer. Der Grundgedanke von Geschäftsführer Torsten Sentis war dabei von Anfang an, wieder Emotion beim Online-Kauf zu erzeugen. Gleichzeitig sollen die Händler durch niedrige Kosten motiviert werden, ihren gesamten Bestand auf der Plattform hochzuladen. Optionen, von denen auch der „normale“ Fahrzeughandel profitieren könnte.

Keine Kosten für Inserate

Auf bidaclassics haben Händler die Möglichkeit, ihren kompletten Fahrzeugbestandanzubieten. „Das Portal verfügt über Schnittstellen zu verschiedenen Fahrzeugverwaltungssystemen. So können Händler auf Knopfdruck ihren Gesamtbestand hochladen – ganz ohne Kosten“, erklärt Sentis gegenüber AUTOHAUS. Für die Inserate werden keine Gebühren verlangt. Erst bei einer erfolgreichen Versteigerung wird eine Verkaufsgebühr in Höhe von 2,5 Prozent des Auktionspreises fällig. Nicht nur für die Oldtimer-Händler eine finanzielle Erleichterung. „Viele Autohäuser können es sich einfach nicht leisten, den Gesamtbestand bei mehreren digitalen Börsen einzustellen“, so Sentis.

Versteigerungen bringen höhere Erlöse

Für den Experten muss eine Auktion vorbehaltlich sein. Am Ende hat ein Verkäufer bei bidaclassics drei Optionen: Er kann den Verkauf zum Höchstgebot zusagen, ihn ablehnen oder in die Nachverhandlung gehen, wenn sein Wunschpreis nicht erreicht worden ist. Bei der Nachverhandlung sieht der Verkäufer in seinem Management-Tool die drei höchsten Gebote, aber nicht, wer die Bieter sind. Er wählt einen realistischen Sofortkaufpreis und schickt eine Einladung an die drei Höchstbieter. Das Angebot ist für 24 Stunden gültig. Wer als erstes zusagt, erhält den Zuschlag.

Neue Features ab August

Besonders spannend sind neue Verkaufsformen, die bidaclassics ab August einführt. Eine Form ist der sogenannte Basement-Verkauf. Hier wird vom Verkäufer bewusst ein höherer Betrag als sein Mindestverkaufspreis angegeben. Der Verkäufer stellt die Anzahl von Tagen ein, in denen sich der Betrag täglich um einen bestimmten Wert reduziert. Die Käufer müssen nun entscheiden: Früh kaufen und einen höheren Preis zahlen, oder abwarten und vielleicht am Ende leer ausgehen.

Features, die laut Torsten Sentis durchaus auch für den Autohandel geeignet sind: „Viele Autohändler haben bereits Interesse an unseren Versteigerungsformen bekundet und wegen Whitelabel-Lösungen für ihren Autobestand angefragt. Unsere IT-Abteilung arbeitet bereits daran und bald können unsere Auktionsformen auch in die Händlerplattform eingebunden werden.“

Auch hier wäre eine Auktion nach der physischen Begutachtung im Autohaus also durchaus denkbar und sinnvoll. „Dann kann der Kunde bei der Auktion pokern und das bringt Emotionen in den Autoverkauf. Und das ist wiederum gut für das Geschäft.“

2020-08-07 08:39:00

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